14 Deutsche Meistertitel für Rheinbrüder Karlsruhe

Gruppenbild mit allen DM-Teilnehmern 2014 ©AMR
Gruppenbild mit allen DM-Teilnehmern 2014                                     ©AMR

Hantl gewinnt ersten Deutschen Einerkajak-Titel
Mit 43 Medaillen bei den deutschen Meisterschaften in Hamburg-Allermöhe unterstrichen die Kanuten aus dem Karlsruher Rheinhafen einmal mehr ihre Zugehörigkeit zur nationalen Kanuelite und erzielten eines der besten Ergeb- nisse in der Vereinsgeschichte.

Titelverteidigung für Sabine Volz – Hantl sichert sich ersten DM-Einertitel
Die WM-Neunte im 200-Metersprint verteidigte bei den nationalen Titelkämpfen über die Sprintdistanz ihren Einerkajaktitel souverän und war wie Verena Hantl maßgeblich für die große Medaillenausbeute im Damenbereich. Hantl gewann über die 5.000 Meter ihren ersten Einertitel und war dementsprechend überglücklich: „Sonst war immer irgend- jemand vor, und nun hab ich es auch geschafft!“ Den dritten Damentitel und auch ihre Goldpremiere bei den „Großen“ erkämpften sich Neuzugang Sarah Brüssler und Isabell Friedt nach einem spannenden Rennen mit vielen Führungswechseln, ebenfalls über die Langstrecke. Die vier Titelträgerinnen fuhren zusammen mit Sabrina Hering, Julia Ehrenfried und Heimkehrerin Anne Petruschat insgesamt mit drei Gold, drei Silber und sechs Bronze bei.

Besonders erfreulich war die Tatsache, dass sich nach Medaillenabstinenz in der Herrenklasse mit Tomasz Olszewski ein Rheinbruder die Bronzemedaille im Einerka- jak über 5.000 Meter hinter Weltmeister Max Hoff und Olympiasieger Andreas Ihle sicherte. Einen weiteren dritten Rang gab es für den Karlsruher im Viererkajak mit der RG Baden Württemberg in einem Wimpernschlagfinale gegen den SC Neubrandenburg.

Zwei Starts – zwei Titel
Die Quote von Canadier-As Cathrin Dürr kann sich sehen lassen.
Zum dritten Mal in Folge verteidigte sie ihren Titel im Einercanadier der Frauen sou- verän. „Vor dem Rennen war ich schon ganz schön aufgeregt, weil man sich doch mittlerweile sehr als Gejagte fühlt. Aber kurz nach dem Start habe ich gemerkt, dass es gut läuft und freue mich nun natürlich sehr.“ Bereits vor dem Einercanadier-Wettkampf sicherte sich die fünfundzwanzigjährige Vorzeigesportlerin zusammen mit Franziska Matt die Goldmedaille im Zweiercandier über 500 Meter.

Juniorenteam präsentierte sich als Goldhamster
Für die meisten Meisterschaftstitel sorgte das Karlsruher Juniorenteam. Gleich bei sechs Entscheidungen standen die „Grün-Weißen“ ganz oben. Nach Silber 2013 konnte Sprint-Ass Kimberley Schenk dieses Jahr den Spieß umdrehen und siegte im Einerkajak über 200 vor ihren Nationalmannschaftskolleginnen aus Oberhausen und Rheith. Im Sprintzweier konnte die angehende Abiturientin des Otto-Hahn Gymnasium mit ihrer neuen Partnerin Larissa Schilde vom KC Meddernisch ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen und legte zudem in den Mannschaftsbootentscheidungen drei Medaillen oben auf. Die vom Slalom in den Renn- sport gewechselte Auszubildende der Stadtwerke Melina Eichner belegte bei Ihrer Meisterschaftspremiere einen sehr guten neunten Rang im Einerkajak über 5000 Meter.

Erfolgreichster Rheinbruder war Fabio Zetzmann. Genau wie Marc Poth stand er im K2 und K4 dreimal auf der obersten Stufe des Podiums. Die vierte Goldmedaille verpasste Fabio im Einerkajak über 1000 Meter lediglich um eine Hundertstel, da er in Führung liegend bei extrem widrigen Wind- und Wellenbedin- gung im Finish kurz auslegen musste und wie im K1 über 500 Meter Silber gewann. Den bronzenen Schlusspunkt setzten Poth und Zetzmann gemeinsam mit Yannik Hofmann im Langstrecken-Viererkajak. Ganz knapp an einer Medaille vorbei paddelte der Karlsruher Juniorensprinter Yannik Höldtke. Im Zweierfinale über 200 Meter fehlten dem jüngsten Boot im Feld am Ende nur wenige Zentimeter – da sie aber im nächsten Jahr nochmal in dieser Klasse antreten dürfen, lässt dies einiges erhoffen. Zweimal Rang fünf über 5000 Meter erkämpften sich Tim Frait in einem engagierten Rennen im Zweierkajak und Daniel Falken- berg zusammen mit Höldtke im Langstreckenvierer.

Kim Riedle mit Doppelgold
Im Jugendbereich geht es neben dem nationalen Titel auch um das begehrte Ticket für die Olympic Hope Games (OHG), einem internationaler Nachwuchs Wett- bewerb. Von den Rheinbrüdern konnten sich in diesem Jahr, mit Kajakfahrerin Kim Riedle und der Newcomerin im Canadier Sophie Speck gleich zwei Sportlerinnen qualifizieren.

Kim Riedle drückte der Altersklasse 15 ihren Stempel auf. Über 500m siegte sie souverän vor der Konkurrenz aus Berlin und Lünen und über 200 Meter gab es mit Katinka Hofmann auf Rang zwei, sogar einen Karlsruher Doppelerfolg.

Riedle überzeigte aber auch in den Zweiern, denn zusammen mit Nicola Zetzmann über 500 Meter und Laura Friedt (5000 Meter) gab es jeweils die Silbermedaille.
Anna Marie Speck im Zweierkajak und Clarissa Eichhöfer im K1 sorgten mit den Plätzen sieben und acht auf der Langstrecke ebenfalls noch für zwei Top Ten Platzierungen, was wiederum Punkte in der Länderwertung bedeutet.

Im September 2013 nach zwei Deutschen Schülermeisterschaften im Viererkajak stand für Sophie Speck eine schwere Entscheidung an: „Wechsle ich in den Canadier oder bleibe ich im Kajak“. Genau ein Jahr später zeigte sich, dass die Entscheidung für den Canadier die richtige war. In Hamburg musste sich die fünfzehnjährige Kämpferna- tur im Einercanadier über 200 Meter sowohl in der Jugend als auch der Juniorenklasse nur der ein Jahr älteren Ophelia Preller aus Pots- dam geschlagen geben und belegte jeweils den hervorragenden zweiten Platz – und dies nach nur einem Jahr in der neuen Boots- klasse! Zusammen mit der ebenfalls erst kürzlich in den Canadier umgestiegenen Celine Karrer gab es dann noch zweimal Bronze im C2, womit beide auch ihre Mannschaftboottauglichkeit unter Beweis stellen konnten.

Aber auch in der männlichen Jugend gab es starke Ergebnisse. Hen- drik Früh überzeugte im Sprint mit Platz sechs in der AK 15 und Jan Bechtold (AK16) sicherte sich mit Rang acht im Einerfinale über 1000 Meter seine beste Individualplatzierung auf einer Meisterschaft. Moritz Aldag sorgte mit den Platzierungen fünf (K4) und sechs (K2) für

sehr gute Ergebnisse auf der 500 Meterdistanz und der Rheinbrüderzweier mit Bechtold und Nico Paufler erkämpfte sich Rang drei auf der Langstrecke.

Schülerinnen um Alisa Gashi machen Hoffnungen
Zum ersten Mal bei einer Deutschen Meisterschaft und gleich mit Gold und zweimal Silber dekoriert – dies gelang Alisa Gashi in der Schülerklasse A. Im Viererkajak der RG Baden-Württemberg gewann sie über 500m überlegen den Meistertitel. In Ihrer Altersklasse gewann sie innerhalb des Mehrkampfes die beiden spezifischen Disziplinen, den Sprint über 100 Meter und die Langstrecke über 2000m, und durfte sich nach Platz 19 im abschließenden 1500 Meter Lauf knapp geschlagen über Rang zwei freuen.
Eine weitere Silbermedaille gab es für die 13 jährige Schülerin, zusammen mit „Rheinschwester“ Pauline Zetzmann im Vierer des Kanuteams BW über 2.000m.
Aber auch die anderen A-Schülerinnen Maya Miller, Luisa Weber, Celine Riedle, Maike Haase, Jolande Teuber und Sandra Gottschalk zeigten sich von ihrer besten Seite und platzierten sich im Mehrkampf oder im Viererkajak sehr gut. Nur sieben Zehntel fehlten Niklas Bär, Fabio Coressel und Sascha Brachwitz nach 2000 Metern und dem besten Rennen der Saison im Viererkajak zur Bronzemedaille.
Die Ergebnisse von Alexej Karle und Norman Kessler auf Rang neun im star- ken Viererfeld oder Adrian Ragwitz mit einem sehr guten elften Platz im K2 sind der Beweis dafür, dass auch im männlichen Bereich wieder Talente nachrücken.

Mit dem Mannschaftsergebnis waren die Trainer der Rheinbrüder Karlsruhe Maren Knebel, Anka Hofmann, Henadyi Voroboyov, Ralf Straub und Detlef Hofmann sehr zufrieden. „Das ist ein gesamtheitlich hervorragendes Abschnei- den. Wir wollten in allen Entscheidungen um die Medaillen kämpfen und das ist uns in allen Altersbereichen mehr als gelungen! Wir sind sowohl in der Breite als auch in der Spitze super aufgestellt, das lässt uns optimistisch in die Zu- kunft blicken“, so Hofmann nach dem Ende der Deutschen Meisterschaft.
AMR