Rio ohne Rheinbrüder aber für Tokio bringt sich der Nachwuchs in Position

Verena Hantl WC Racice Das vergangene Wochenende war für die Rheinbrüder ein Wechselbad der Gefühle. Sechs Athleten und Athletinnen aus dem Rheinhafen waren auf der internationalen Kanubühne am Start. Mit Spannung war der World Cup im tschechischen Racice erwartet worden. Er diente den deutschen Kanuten als letzte Möglichkeit sich für die Olympischen Spiele in Rio zu qualifizieren. Nach dem tragischen Aus für Sabine Volz ruhten die Karlsruher Hoffnungen auf den Schultern von Verena Hantl. Doch die Qualifikationsstrapazen der letzten Wochen hinterließen bei der 26-jährigen Ausdauerspezialistin deutliche Spuren. Zu hoch war der Druck für die Vize-Weltmeisterin im K4 500m von 2013. Das Semi-Finale im Einerkajak über 500m, welches Hantl zu stark begonnen hatte, endete mit dem verpassen des A- und B-Finals. Damit ging der interne Kampf um das letzte Ticket für Rio an die Potsdamerin Conny Waßmuth, die das B-Finale gewann. „Am meisten ärgert mich, dass ich weiß, dass ich es viel besser kann und das ich eigentlich in die Mannschaft gehöre“, fasste Verena Hantl tief enttäuscht ihre Gedanken nach dem Rennen zusammen.
Junioren lösen Tickets für EM und WMGruppenbild Piestany 2016

Rund 400 Kilometer südöstlich im slowakischen Piestany gab es hingegen für die Rheinbrüder allen Grund der Freude. Die deutsche Junioren-Nationalmannschaft unter der Führung von Nachwuchs-Chefbundestrainer Detlef Hofmann lud zur internationalen Regatta, die als internationale Qualifikation für die Junioren WM und EM diente. Von den Rheinbrüdern gingen Moritz Aldag, Jan Bechtold, Katinka Hofmann, Kim Riedle und Sophie Speck an den Start. Herausragend waren die beiden Siege der Großboote, dem Viererkajak der Herren über 1.000 Meter mit Jan Bechtold und der K4 der Damen mit Katinka Hofmann und Kim Riedle, die sich damit auch für die JWM qualifizierten.
Auf den JEM Zug aufspringen konnten, Sophie Speck mit einer Bronzemedaille im Canadierzweier und Moritz Aldag mit einem starken fünften Rang im Sprintzweier. Die emotionale Zerrissenheit brachte Trainer Detlef Hofmann nach dem Wochenende auf den Punkt: „Es ist schrecklich. Du stehst da und der Nachwuchs bringt tolle Leistungen aber Freude mag trotzdem nicht aufkommen. Wir sind alle tief enttäuscht, dass trotz riesigem Kampf nach 20 Jahren diesmal kein Sportler von uns bei den Olympischen Spielen dabei ist und trotzdem können wir eigentlich optimistisch in die Zukunft blicken, so viele Nachwuchs-Nationalfahrer wie in diesem Jahr hatten wir noch nie in der Mannschaft.“
AMR