World Cup-Bronze für Sophie Koch

Unsere Weltcup-Fahrer*innen (v.l.) Felix Frank, Sophie Koch, Sarah Brüßler & Saeid Fazloula ©privat

Der World Cup in Duisburg auf der Wedau endete für die Athleten der Rheinbrüder Karlsruhe mit einer Bronzemedaille für die Canadierfahrerin Sophie Koch. Im Kajak-Bereich lieferten sich Sarah Brüßler, Felix Frank und Saeid Fazloula spannende Rennen in den Semifinal- und Finalläufen.

Der Bronze-Coup von Lisa Jahn (Berlin) und Sophie Koch (Karlsruhe) wäre vor ein paar Jahren noch nicht denkbar gewesen. Nicht nur, weil man in Deutschland das Gefühl hatte, den Anschluss im Canadier-Damen Bereich an die Weltspitze zu verlieren, nein er wäre auch deshalb so nicht möglich gewesen, weil 2016 Lisa Jahn noch U23-Weltmeisterin im Viererkajak über 500 Meter wurde. Die Berlinerin entschloss sich erst am Ende der Saison 2016 die Disziplin zu wechseln und in das Canadierboot zu steigen. Seither kniete sie sich mächtig im Training rein. Bereits 2017 wurde sie Deutsche Meisterin und da es von der Schlagseite her passte, beschlossen die „Rheinschwester“ Koch und die Berlinerin Jahn gemeinsame Sache zu machen.
„Es lief bei uns von Anfang an“, berichtete Sophie Koch schon im Vorfeld auf das World Cup-Finale, nachdem sie gerade einen sehr guten Vorlauf gefahren waren. Was den beiden zunächst missfiel, war die Tatsache, dass sie im Finale neben den Weltmeisterinnen aus Kanada, Vincent-Lapointe/Vincent, lagen. Doch sie fassten einen Beschluss, „wir wollten uns an die Kanadierinnen hängen und sie möglichst spät ziehen lassen“, so berichtet Jahn. Und dieser Plan ging hervorragend auf. Das deutsche Duo „biss“ sich förmlich an den Weltmeisterinnen fest und löste sich damit, gemeinsam mit dem chinesischen Boot, vom Rest des Feldes. Erst auf den letzten 200 Metern musste das deutsche Gespann die beiden siegreichen Zweier aus Kanada und China ziehen lassen und sicherte sich damit Rang drei. „Ich hatte nach dem Vorlauf auf Bronze gehofft, es dann aber zu schaffen ist nochmals ein Mega-Gefühl!“, berichtete Koch nach der Siegerehrung völlig aus dem Häuschen.

Mit zwei guten sechsten Plätzen machten, auf der Wedau in Duisburg, außerdem Sarah Brüßler und Saeid Fazloula auf sich aufmerksam. Brüßler wurde im Vorfeld in den Nachwuchs-Viererkajak des deutschen Teams gesetzt – alle vier Athletinnen waren im letzten Jahr noch in der U23 startberechtigt. Zusammen mit Jasmin Fritz, Nina Krankemann (beide Magdeburg) und Melanie Gebhardt (Leipzig) zeigte die Nachwuchscrew, dass man in Zukunft mit ihnen rechnen muss. Während das erste deutsche Boot mit Ex-Rheinschwester Sabrina Hering-Pradler (Hannover), Franziska Weber (Potsdam), Steffi Kriegerstein (Dresden) und Conny Waßmuth (Potsdam) sich hinter Neuseeland, Polen und Russland auf dem vierten Platz einreihte, musste der „Kücken-Vierer“, lediglich noch das australische Boot passieren lassen und überquerte auf Rang sechs das Ziel. „Das war ein gutes Rennen und wir sind zufrieden. Ich sehe nun aber auch, dass mir zur Weltspitze noch ein bisschen was fehlt und weiß nun woran ich arbeiten muss“, zog Brüßler eine erste Bilanz.
Völlig im Glück befand sich Saeid Fazloula nach dem 500 Meter-Finale. Gemeinsam mit seinem Zweierkajak-Partner Lukas Reuschenbach (Oberhausen) war er stärkstes deutsches Boot und schrieb sich ebenfalls mit Rang sechs in die Siegerliste an der Wedau ein. Nachdem die beiden erst eine Woche zuvor das erste Mal gemeinsam im Boot saßen und sich bereits im Vorlauf für das Finale qualifizierten, waren sie mit ihrem zweiten Rennen überaus zufrieden. „Ich bin sehr glücklich mit dem World Cup und meinem Zweierergebnis!“, strahlte Saeid Fazloula am Abschlusstag.

Felix Frank hingegen haderte mit seinem ersten Auftritt in der A-Mannschaft, er hatte sich im Vorfeld mehr als zwei Semi-Finalteilnahmen ausgerechnet. „Felix hat einen riesen Sprung gemacht. Nach einer mehrjährigen Auszeit bereits nach zwei Jahren in die A-Mannschaft zu fahren ist ein großer Erfolg für ihn. Die Kajak Herren Mannschaft ist gespickt mit Weltmeistern und Olympiasiegern, da ist es nicht einfach überhaupt einen Startplatz im Team zu bekommen“, urteilt Rheinbrüder Chef Detlef Hofmann zufrieden über Frank.
Die vier Athleten der Rheinbrüder verblieben mit der Nationalmannschaft im Anschluss an den World Cup in Duisburg und bereiten sich auf die Europameisterschaften, welche in der kommenden Woche im serbischen Belgrad stattfinden, vor.  AMR