Zwei Orte – ein Ziel: Olympia!

Das Team der Rheinbrüder im Trainingslager mit Baden-Württemberg

Die Kanuten der Rheinbrüder Karlsruhe sind traditionell mit einem Konditionstrainingslager in das Jahr 2020 gestartet. Dabei waren die Olympia-Aspirantinnen Sarah Brüßler und Sophie Koch zusammen mit den U23-Weltmeisterschaftsteilnehmerinnen von 2019 Katinka Hofmann und Xenia Jost mit der Nationalmannschaft im Bundesleistungszentrum in Kienbaum. Saeid Fazloula, der auf eine Berufung ins Refugee Olympic Team (ROT) hofft, war mit seinen Baden-Württembergischen Team-Kolleg*innen im Skilanglauf Trainingslager in Oberwiesenthal. 

Zu Beginn des neuen Jahres liegt der Schwerpunkt auf der Grundlagenausdauer. Katinka Hofmann hat dabei mit dem Nationalteam eine ganz neue Erfahrung gemacht: „So ein reines Athletik-Trainingslager habe ich vorher noch nie gemacht. Daher war es für mich ungewohnt und sehr anstrengend.“  Ähnlich berichtete auch Vereinskameradin Xenia Jost, die sich nun auch wieder auf das tägliche Wassertraining am Rheinhafen freut. Die Stadtwerke-BA-Studentin hat im Herbst einen Paddelwechsel vorgenommen und ist gespannt, ob sich dieser Wechsel im Laufe der Saison bezahlt macht: „Ich erhoffe mir noch ein wenig schneller am Start zu sein.“ 

v.l.: Sarah Brüßler, Sophie Koch, Xenia Jost und Katinka Hofmann im Trainingslager mit dem DKV

Das gleiche Ziel, aber mit altbewährtem Material, hegt Sarah Brüßler, die sich berechtigte Hoffnungen machen darf, noch auf den Olympiazug aufzuspringen. „Mein Ziel ist es, mich für ein Rennen um einen Quotenplatz anzubieten, diesen dann am besten auch zu holen und mich so womöglich für die Olympiamannschaft zu empfehlen.“ Der erste Meilenstein für dieses Unternehmen, sind die beiden nationalen Qualifikationswochenenden im April auf der Wedau in Duisburg. 

Dort möchten auch Saeid Fazloula und Jan Bechtold ihr Können erneut unter Beweis stellen. Auch wenn für beide das deutsche Olympia-Team kein Thema ist, haben sie doch vor, sich dort gut zu präsentieren. Dafür schufteten sie gemeinsam in Oberwiesenthal. Die Schneebedingungen waren bis auf die letzten beiden Tage perfekt.
Der gebürtige Iraner, der 2015 nach Deutschland flüchtete und sich seitdem den Rheinbrüdern angeschlossen hat, ackert jeden Tag für seinen Traum unter weißer Flagge bei den Olympischen Spielen in Tokio starten zu dürfen. „Jeden Morgen wenn ich aufwache denke ich daran und gebe immer volle Kraft!“
Sein Trainingspartner Jan Bechtold, U23 EM-Zehnter des letzten Jahres, ist nicht weniger fleißig, aber zurückhaltender in den Ambitionen. „Ich will im April auf der Quali einfach mein Bestmöglichstes geben. Ein neuerlicher Platz im U23-Team wäre schön.“ 

Die U23-Mannschaft wäre für die Canadierfahrerin Sophie Koch 2020 das letzte Mal ein „Auffangnetz“, die 22-Jährige strebt allerdings nach Höherem. Nachdem sie im letzten Jahr die A-Nationalmannschaftsqualifikation verpasste, versucht sie sich nun, ähnlich wie Sarah Brüßler, mit überzeugenden Leistungen anzubieten. Auch für sie wäre ein Ticket für Olympia nur dann zu erreichen, wenn sie sich für den Olympia-Quoten-Wettkampf qualifiziert und dort die Plätze für Deutschland holt. Verstärkung im Canadier-Team der Rheinbrüder kam im Herbst durch Lina Bielecke. Die Junioren-Vizeweltmeisterin von 2018, wechselte aus Neubrandenburg zu den Rheinbrüdern. Die 18-Jährige startet in diesem Jahr zum ersten Mal in der Leistungsklasse. 2020 liegt das Augenmerk der Otto-Hahn Gymnasiastin auf dem Absolvieren eines guten Abiturs. Doch parallel schielt die Leistungsklasse-Newcomerin nach guten Ergebnissen im vergangenen Jahr mit einem kleinen Augenzwinkern auf die Olympiaqualifikation. 

Bundesstützpunkt-Leiter Detlef Hofmann blickt optimistisch auf die kommende Saison: „Was ich bisher sehe, gefällt mir. Aber am Ende kommt es nicht nur auf die eigene Leistung an, sondern auch darauf, was die anderen Athleten bei den Qualifikationen abliefern. Deshalb heißt es gerade in der Olympiasaison den Fokus nur auf das eigentliche Ziel richten. Schon kleine Fehler können dir am Ende den Traum vermasseln.“ MaT