Die Junioren eröffnen im Kanu-Rennsport die olympische Wettkampfsaison

Das Junioren Quali-Team der Rheinbrüder Karlsruhe. Pascal Dohle, Tim Bechtold, Nicola Höninger (hintere Reihe), sowie Zoe Köszeghy und Gesine Ragwitz (vordere Reihe) ©GES/Rheinbrüder

Früh in der Saison müssen die deutschen Nachwuchshoffnungen im Kanu-Rennsport bereits fit sein. Am kommenden Wochenende steht die erste nationale Qualifikation für die begehrten Nationalmannschaftsplätze für die Junioren Welt- und Europameisterschaften an. 

Der erste Test im Jahr wird nicht auf dem Wasser, sondern an Land ausgetragen. Neben Lauftests im Sprint- und Ausdauerbereich stehen zudem Tests an den Langhanteln an. Im Bereich Bankziehen und Bankdrücken wird die Maximalkraft und die Kraftausdauer der Zukunftshoffnungen des Deutschen Kanu-Verbands (DKV) getestet, bevor es dann Mitte April aufs Wasser zur zweiten Qualifikation auf den olympischen Strecken über 200, 500 und 1.000 Meter geht.

Die Rheinbrüder aus Karlsruhe werden mit einem fünfköpfigen Team die Reise nach Kienbaum antreten. Allen voran liegen die Hoffnungen auf Tim Bechtold, dem Junioren-WM Teilnehmer aus dem vergangenen Jahr. Stetig konnte der 17-jährige Canadierfahrer seine Leistung verbessern und mit Platz acht im Vierercanadier über 500 Meter, auf den letztjährigen Junioren Weltmeisterschaften im rumänischen Piteşti seine bisherige Karriere krönen.
2020 hat sich der Schüler des Otto-Hahn Gymnasiums nicht nur die JWM-Teilnahme als Ziel gesetzt. Er möchte in diesem Jahr einen Einsatz über die olympische 1.000 Meterstrecke im Einer- oder Zweiercanadier erreichen. Eine Platzierung unter den besten Sechs der Welt ist das anvisierte Ziel.

Bei den Juniorinnen im Kajak-Bereich haben die Rheinbrüder mit Gesine Ragwitz ebenfalls ein heißes Eisen im Feuer. 2019 gelang ihr bereits als 16-jährige der Sprung ins Junioren-Nationalteam. Mit dem neunten Platz bei den Junioren Europameisterschaften im Viererkajak konnte Gesine mit ihrer ersten Finalteilnahme bei einer EM ein erstes Ausrufezeichen setzen. Dieses Jahr soll es für die talentierte Rheinschwester noch höher hinaus gehen. Die Teilnahme an der Junioren WM in Brandenburg ist das ausgegebene Ziel. An Brandenburg hat die Karlsruher Allrounderin nur gute Erinnerungen, denn sie konnte dort im vergangenen Jahr gleich fünf deutsche Meistertitel in der Jugendklasse abräumen.

Mit der Sprinterin Zoe Köszeghy wird in Kienbaum eine weitere Karlsruher Sportlerin ihre Chance auf einen Nationalmannschaftsplatz bei den Juniorinnen suchen. 

Neben den beiden Vorjahresnationalfahrern und dem Sprinttalent vertrauen die Rheinbrüder zudem auf die Kajakfahrer Nicola Höninger und Pascal Dohle. Beide konnten im letzten Jahr bei den Deutschen Meisterschaften Medaillen erringen. Bei dem deutschen Schülermeister von 2017 Nicola Höninger hoffen die Rheinbrüder auf ein gutes Ergebnis im ersten Jahr bei den Junioren, nachdem er im Vorjahr krankheitsbedingt immer wieder Rückschläge einstecken musste.

Mit Pascal Dohle ist bereits im letzten Jahr ein sehr talentierter Sprinter vom Hochrhein nach Karlsruhe gewechselt. Für ihn gilt es, sowohl im unspezifischen Bereich in Kienbaum als auch auf der dann folgenden Qualifikation auf dem Wasser, seine Qualitäten entsprechend zu zeigen, um sich für einen internationalen Einsatz zu empfehlen.

Mit Maren Knebel als betreuender Trainerin haben die Karlsruher Kanuten eine ehemalige Doppelweltmeisterin an ihrer Seite. Auch sie nahm 2001-2003 erfolgreich am Athletik-Test des DKV teil und überzeugte im Juniorenalter international als Europameisterin im Zweier- und Viererkajak, sowie als Vizeweltmeisterin im Viererkajak.

Rheinbrüder Chefcoach und Bundesstützpunkt-Leiter Detlef Hofmann freut sich auf den Saisoneinstieg der Junioren: „Ich hoffe, dass es uns wieder gelingt, mit bis zu drei Sportler*innen im internationalen Junioren-Bereich vertreten zu sein. Die Sportler haben alle sehr gut und akribisch trainiert und jetzt gilt es das erarbeitete Potential sowohl unspezifisch, als auch im April auf dem Wasser, abzurufen“. MaT