Rheinbrüder Karlsruhe in Süddeutschland eine Bank

 

 49 X GOLD, 34 X SILBER UND 23 X BRONZE BEI SÜDDEUTSCHEN MEISTERSCHAFTEN

Wenn das Team der Rheinbrüder Karlsruhe bei den Süddeutschen Meisterschaften im Kanu-Rennsport mit 75 Athleten auftritt, dann zeigt dies eindeutig die Vormachtstellung, die das Team genießt. Doch nicht nur personell hatte das Team aus dem Karlsruher Rheinhafen etwas zu bieten: Von den 49 eingefahrenen Meistertiteln wurden 28 als Individualleistung erzielt, sprich im Einerkajak bzw. bei den Schüler*innen im Kanumehrkampf errungen. Und das, obwohl mit Sophie Koch, Sarah Brüßler, Carola Schmidt, Saeid Fazloula, Felix Frank, Jochen Wiehn und Greta Köszeghy gleich sieben Nationalfahrer*innen gar nicht oder nur teilweise in den Teambooten mit am Start waren. Mit gleich sechs Süddeutschen Meistertiteln stach der Junior Alexej Karle am erfolgreichsten hervor.

Schüler*innen der Rheinbrüder-Rennmannschaft ©Worch

In allen Altersklassen gut aufgestellt
Betrachtet man die Siegerlisten genauer, dann dürfte für die Verantwortlichen im Rheinhafen vor allem die Tatsache zur Zufriedenheit führen, dass die Rheinbrüder in allen Altersklassen in den Medaillenbereichen vertreten sind. Bei den Kleinsten, in der Altersklasse der sieben- bis zwölfjährigen B-Schüler fällt auf, dass die Erfolge von drei Gold-, vier Silber- und elf Bronzemedaillen über eine große Breite gestreut ist. Mit Aila Gobelic, Justus Zocher, Lou Neumann, Emma Rentz, Viola Varallyai, Luisa Hörner, Moritz Hörner, Leon Heinig, Eva Schmidt, Michael Kolganov und Simon Schuler trugen gleich elf Nachwuchsathleten zum Medaillenregen bei. Die drei letztgenannten Schmidt (Kanumehrkampf AK7) Kolganov (Kanumehrkampf AK 9) und Schuler (K1 500 Meter AK 10) sorgten für die Titel im Team der B-Schüler. Die Gruppe der Schüler*innen A (Altersklasse 13/14) steuerte insgesamt 17 Medaillen zur Gesamtbilanz der Rheinbrüder bei. Dabei stach der von Canadiertrainer Hennadyi Voroboy trainierte Vince Varallyai mit vier Süddeutschen Meistertiteln im Canadier hervor. Gemeinsam mit seinem Zweierpartner Amir Gobeljic bewarben sich die beiden mit jeweils vier Medaillen um den internen Titel der „Medaillenhamster“.
Stark vertreten waren die Karlsruher Kanuten bei den Schülerinnen. Die dreizehnjährige Pia Zocher überzeugte mit zwei Titeln im Kanumehrkampf und Einerkajak über 2.000 Meter, zwei dritten Plätzen im K1 und K2 über 500 Meter, sowie der Goldmedaille im Viererkajak mit Jette Brucker und Zoe Heß. Schülertrainerin Nina Ehrenfried freute sich über weitere Medaillen bei den A-Schülerinnen durch Anna Altneder, Sarah Gundert, Juliane Stein und Carolina Neumann in den Mannschaftsbooten.

Tim Bechtold ©GES/Rheinbrüder

Youth Olympic Games Teilnehmer drückt Meisterschaft den Stempel auf
In der Jugendklasse unterstrich Canadierfahrer Tim Bechtold einmal mehr seine Extraklasse. Fünf Starts, fünf Siege war seine Bilanz. Davon strich er vier Goldmedaillen im Einercanadier über alle Strecken ein (200/500/1.000/5.000 Meter) und legte mit seinem Heilbronner Partner Leander Köszeghy im Zweiercanadier über 500 Meter die Fünfte oben auf. Gleich sechsmal durfte sich der letztjährige deutsche Schülermeister Nicola Höninger in die Siegerliste eintragen. Er verbuchte den Sieg im Zweierkajak (5.000 Meter), stand im Einerkajak über 200 und 1.000 Meter auf dem Silbertreppchen und erreichte zudem über 500 Meter – gleich im ersten Jahr in der für ihn neuen Jugendklasse – den Bronzerang. Gemeinsam mit seinem Trainingspartner Miko Hermann sicherte sich der 15-jährige Allrounder im Zweierkajak über 500 und 1.000 Meter, sowie im Viererkajak des Kanu-Team Baden-Württemberg über 500 Meter weitere Silbermedaillen. Sten Groneberg komplettierte das gute Abschneiden der Jungendtruppe mit zwei Bronzemedaillen im Viererkajak.

Die weibliche Jugend stand diesen Erfolgen aber in nichts nach. Victoria Ungemach konnte im Einerkajak über die Langstrecke den Titel klar machen und sorgte mit Gesine Ragwitz im Zweier- und Viererkajak über 500 Meter mit zwei Vizemeisterschaften für noch mehr Jubel. Mit Lara Luise Coressel, Julie Gruner und Vivien Heinig trugen weitere vier Athletinnen zur starken Gesamtbilanz der von Trainer Yannik Hofmann betreuten Jugendfahrer*innen von sieben Gold-, neun Silber- und sieben Bronzemedaillen bei.

Alexej Karle ©GES

Alexej Karle beweist seine Klasse
Der achtzehnjährige Schüler des Otto-Hahn Gymnasiums avancierte bei den Süddeutschen Meisterschaften zum erfolgreichsten Karlsruher Athleten. Sieben Starts – sechs Meistertitel, das war im Stil eines ganz Großen. Besonders hervorzuheben sind die Titel im Einerkajak über 1.000 Meter, bei denen er sich klar gegen Pascal Löffelhardt (Neckarsulm) und David Möntenich (Koblenz) durchsetzen konnte sowie die über 5.000 Meter, bei denen er mit 30 Sekunden Vorsprung souverän vor Merlin Treuer (Lampertheim) gewann. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Jochen Wiehn und Tomislav Jost errang er die weiteren Titel im Zweier- sowie Viererkajak über die verschiedenen Distanzen. Sprintspezialist Tomislav Jost sicherte den Rheinbrüdern zudem den Titel im 200 Meter-Einer der Junioren.
Wie Karle bei den Kajak-Herren, erwies sich Maya Miller bei den Canadier-Damen als Goldschürferin auf dem Mannheimer Altrhein. Sie gewann im Einercanadier über die drei Wettkampfstrecken (200/500/5.000 Meter) und lies auch im C2 mit ihrer Zweierpartnerin Lisa Neureuther über 200 und 500 Meter nichts anbrennen. Neureuther belegte bei den Einer-Wettkämpfen jeweils hinter ihrer Mannschaftskameradin den zweiten Rang. Im Juniorenfeld der Kajak-Damen überzeugte Monika Plesa mit drei Titeln und vier Vizemeisterschaften. JWM-Starterin Greta Köszeghy, die aufgrund der anstehenden Junioren WM lediglich im K2 und K4 über die 500 Meter Strecke startete, siegte in beiden Rennen überlegen und ließ dadurch den „Medaillenberg“ des Juniorenteams auf 17 Gold-, acht Silber- und einer Bronzemedaille anwachsen. Damit war die von Rheinbrüdertrainerin Maren Knebel gecoachte Altersklasse die erfolgreichste der Rheinbrüder.

Hofmann, Friedt und Krautloher mit vier Süddeutschen Meistertiteln
Mit 15 Titeln, sechs Silbermedaillen und einer Bronzemedaille demonstrierten die Rheinbrüder Leistungsklasse-Athleten von Trainer Ralf Straub und Assistenztrainer Michael Kolganov ihre Vormachtstellung im Süden. Die U23 EM-Teilnehmerin Xenia Jost als Siegerin im Einerkajak über 200 Meter und Katinka Hofmann, als Gewinnerin im Einerkajak 5.000 Meter sowie Altmeisterin Isabel Friedt mit Doppelgold im Einerkajak über 500 und 1.000 Meter, konnten die Konkurrenz unter allen Frauen für sich entscheiden. Damit untermauerten sie eindrucksvoll, warum sie in diesem Jahr zum U23 EM-Team des DKV bzw. Friedt zum WM-Team der Studierenden zählen. Die drei Damen angelten in den diversen Besetzungen zudem zwei Meistertitel im Zweierkajak und teilten sich quasi im Einerkajak jeweils die Podiumsplatzierungen untereinander auf. Im Viererkajak fuhren sie ergänzt durch die Vize-Europameisterin, Sarah Brüßler, zudem noch zu einem weiteren Süddeutschen Meisterschaftstitel. Bei den Kajak-Herren nutzte Jan Bechtold ebenfalls die Bühne der Meisterschaft und unterstrich mit einem starken zweiten Platz im Einerkajak über 1.000 Meter sowie dem Sieg im Viererkajak über die gleiche Strecke mit Mannschaftkamerad Saeid Fazloula seine Qualitäten. Im K4 über 500 Meter starteten die EM-Teilnehmer Fazloula und Felix Frank im Boot aus Baden-Württemberg und ließen mit einem Start-Ziel-Sieg der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance.

Simon Krautloher ©GES

Im Canadier-Herrenbereich strich Simon Krautloher alle vier Titel in den Einer-Entscheidungen ein und zeigte sich wie sein Kajakkollege Bechtold in guter Form für die anstehenden Studierenden-Weltmeisterschaften im ungarischen Sklonok. „Die Erfolge sprechen für sich. Insbesondere, da sie über die komplette Breite aller Altersklassen und Disziplinen verteilt sind. Hier kann ich mich immer nur wieder bei den vielen ehrenamtlichen Trainern und Helfern bedanken, die uns unter der Leitung von Annika Graf, Maike Worch und Dominik Ziegler, gerade in den Bereichen Talent, Akquise und Nachwuchs enorm unterstützen“, freute sich Cheftrainer Detlef Hofmann, der mal wieder zumindest teilweise bei einer Süddeutschen vor Ort sein konnte. AMR