Vorfreude und Ungewissheit vor den ersten Starts 2022

Karlsruhe, den 30. März 2022: Die erste nationale Qualifikation im Kanu-Rennsport findet am 08. und 09. April in Duisburg auf der Wedau statt. Zu der Qualifikationsregatta für die begehrten A- und U23-Nationalmannschaftsplätze lädt der Deutsche Kanu-Verband (DKV) in der Leistungsklasse immer zweimal jährlich ein. Auf der Grundlage dieser Wettkampfergebnisse werden dann die Teams für die internationalen Einsätze gebildet.
Das Trainerteam der Rheinbrüder Karlsruhe will bewusst die Erwartungen vor den Qualifikationen nicht zu hoch ansetzen, doch in diesem Jahr plagen den Verein tatsächliche auch ein paar Sorgen. Xenia Jost und Sophie Koch sind nach einer überstandenen Corona-Infektion noch nicht wieder bei ihrer vollen Leistungskraft. Katinka Hofmann und Sarah Brüßler kämpften den ganzen Winter über, mit Trainingsausfällen aufgrund gesundheitlicher Probleme im Schulter- und Rückenbereich. „Man muss ehrlicherweise aber sagen, dass es uns nicht alleine so geht. Fast in jedem Verein gibt es Top-FahrerInnen die nach einer Corona-Infektion, zum Teil sogar ihre Karriere beendet haben.“, berichtet der Karlsruher Ralf Straub, für den die Qualifikation eine Premiere darstellt, da er zum ersten Mal als Bundestrainer des Damenteams an der Regattabahn stehen wird.
Insgesamt reisen die Rheinbrüder mit einem 11-köpfigen Team nach Duisburg. Am ersten Wettkampfwochenende geht es für die Damen zwei Mal auf die 500 und einmal auf die 250 Meterstrecke. Bei den Herren stehen die Distanzen über 250, 500 und 1.000 Meter auf dem Plan.

Während Katinka Hofmann, Gesine Ragwitz, Tim Bechtold, Jochen Wiehn, Christoph Kramer, und Nicola Höninger um einen Platz in der U23 Nationalmannschaft kämpfen, ist für Xenia Jost, Jan Bechtold und Simon Krautloher aufgrund ihres Alters das diesjährige Ziel die A-Nationalmannschaft. Als Olympia-Teilnehmerinnen des letzten Jahres gilt dieses Ziel natürlich auch für Sophie Koch und Sarah Brüßler, wobei bei Letzterer ein Start bis kurz vor dem Wochenende mit einem Fragezeichen versehen ist. „Wir müssen bei Sarah sehen, ob es die Gesundheit zulässt.“, kommentiert Ralf Straub etwas zerknittert die fragliche Teilnahme. Für Sophie Koch hingegen ist klar, dass sie an der Startlinie stehen wird, auch wenn sie mit ihrem Trainingsrückstand etwas hadert: „Schlecht ist meine Form nicht, aber die fehlenden zweieinhalb Wochen merkt man natürlich, was echt schade ist, weil ich vor der Erkrankung eine echt gute Form hatte.“

Sophie Koch, Katinka Hofmann und Sarah Brüßler kämpfen im Vorfeld der nationalen Qualifikationen mit den Folgen von gesundheitlichen Problemen in der Vorbereitung ©privat

Ralf Straub der neben seinen Bundestraineraufgaben die Kajak-Damen und -Herren in Karlsruhe betreut, sieht jedoch nicht nur pessimistisch auf das Wochenende: „Das hört sich jetzt alles so negativ an, weil man natürlich immer die besonders im Blick hat, bei denen es gerade nicht so rund läuft. Aber abgesehen von den gesundheitlichen Problemen haben alle sehr ordentlich trainiert und sind gut vorbereitet.“

So sieht es auch der Leiter des Bundesstützpunkt in Karlsruhe, Detlef Hofmann: „Wir haben in jeder Phase der Pandemie immer alles gegeben, damit die AthletInnen weitertrainieren konnten und damit die Infektionsgefahr so gering wie möglich war. Wie jedes Jahr wissen wir erst nach dem ersten Qualifikationswochenende, wo wir tatsächlich stehen. Aber ich denke, dass insbesondere unsere Youngsters mit Tim Bechtold, Jochen Wiehn und Gesine Ragwitz nochmal einen Leistungsschritt nach vorn gemacht haben und sich in Richtung U23 Team gut präsentieren könnten.“ Davon abgesehen bleibt das Ziel der Rheinbrüder Karlsruhe wie in jedem Jahr, in jedem Nationalteam vertreten zu sein. MaT