World Cup Premiere für Tim Bechtold

 Karlsruhe, 23. Mai 2023: Am Freitag beginnt der zweite Kanurennsport World Cup der Saison. Austragungsort ist das polnische Posen. Von den Rheinbrüder Karlsruhe werden die Sportler/innen Sarah Brüßler, Katinka Hofmann, Saeid Fazloula (alle Kajak), sowie Tim Bechtold (Canadier) und zudem Ralf Straub als Damenkajak-Bundestrainer, vertreten sein.
 
Für Katinka Hofmann und Sarah Brüßler geht es gemeinsam mit ihren Viererpartnerinnen Lena Röhlings (Berlin) und Enja Röseling (Essen) darum weitere internationale Rennerfahrung zu sammeln. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaften Ende August in Duisburg hat das Quartett bereits in der Tasche. Da die Crew jedoch erst wenige Male zusammen im Boot saß, zählt jedes Rennen, um Wettkampfpraxis zu bekommen. „Wir waren nun zwischen den beiden World Cups zwei Tage kurz zu Hause und sind dann am Donnerstag zur Vorbereitung auf Posen wieder in Kienbaum angereist.“ so Katinka Hofmann. Da der Viererkajak in dieser Besetzung erst wieder zu den Weltmeisterschaften an den Start gehen kann, wollte Damenbundestrainer Ralf Straub, die Möglichkeit eines internationalen Wettkampfs nochmals nutzen. „Es geht bei der WM um die Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris, da darf man nichts dem Zufall überlassen.“, berichtet der für seine präzisen Tüfteleien bekannte Trainer und fährt fort. „Beim World Cup in Szeged gab es gerade im Semifinale noch Abstimmungsprobleme, das kann man zwar im Training theoretisch üben, aber nur im Wettkampf ist das besondere Kribbeln mit dabei und bis auf Sarah Brüßler ist das Team noch recht unerfahren auf dem international erstklassigen Parkett.“
Diese internationale Bühne möchte auch Refugee-Athlet Saeid Fazloula nutzen. Nach dem eher misslungenen Auftakt in Szeged (Ungarn), möchte er sich und der Welt beweisen, dass er im internationalen Vergleich weiter vorne ein Wörtchen mitzureden hat. Sein Heimtrainer Yannik Hofmann nimmt aber auch hier ein bisschen Druck raus: „Saeid war bis Ende April richtig gut drauf. Dann wurde er jedoch krank und hat nach der Geburt seines Sohnes die ein oder andere Einheit verständlicherweise nicht ganz durchgezogen. Aber das rächt sich in der engen internationalen Spitze direkt. Wir erwarten nun in Posen keine Wunder, aber es ist gut, wenn er wieder ein bisschen Wettkampfhärte spürt.“  
Seine World Cup Premiere bei „den Großen“ feiert Canadierfahrer Tim Bechtold. Gemeinsam mit seinem Magdeburger Zweierpartner David Töpel bekommt er die Gelegenheit, ein bisschen Fahrtwind im Feld der Weltspitze zu schnuppern. Das U23-Duo wird sowohl über die 500 als auch die 1.000 Meter an den Start gehen und soll sich laut Bundestrainer Gunnar Kirchbach „einfach beweisen“. Tim Bechtold fiebert dem Start entgegen: „Das wird schon spannend auf einmal neben den Athleten zu stehen, die man ansonsten nur vom Fernsehen kennt.“
 
Eigentlich sollte auch Sophie Koch in Posen ihre Qualifikation für die WM eintüten. Doch das DKV-Trainerteam hat die Pläne nochmals geändert, um Sophie Koch einen guten Leistungsaufbau zu ermöglichen. Sie hat mit dem Team in Kienbaum trainiert, wird aber nicht nach Polen reisen, sondern wird in ihrer Wahlheimat Berlin weiter an Form arbeiten und bekommt dann im Laufe der Saison die Chance ihr Können bei einer internen Leistungsüberprüfung zu beweisen.
 
„Das ist tendenziell ein sehr gutes Zeichen.“, beurteilt Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann die Vorgehensweise des DKVs. „Damit ist klar, dass sie auf Sophie setzen und in ihre Fähigkeiten vertrauen. Das nimmt enorm den Druck, aber trotzdem wird ihr nichts geschenkt, sondern muss sich nochmals beweisen.“ Damit haben die Rheinbrüder Karlsruhe weiterhin die Chance, bei der Heim-WM in Duisburg Ende August, gleich mit fünf Personen das deutsche Team zu unterstützen. MaT

Vorläufiger Wettkampfzeitplan