Endlich wieder Wettkampfatmosphäre! Nachdem die Regatten in Lampertheim und Mainz aufgrund des niedrigen Wasserstandes am Rhein ausgefallen waren, reiste die Karlsruher Kanutruppe mit großer Vorfreude zur internationalen Frühjahrsregatta nach Essen. Von den 13-jährigen A-Schülern bis zur Leistungsklasse war alles vertreten, was die Rennmannschaft aus dem Rheinhafen zu bieten hat – und das bei strahlendem Sonnenschein und ungewöhnlich ruhigen Windverhältnissen auf dem Essener Baldeneysee.
Gleich am ersten Wettkampftag sorgte Ex-Juniorenvizeweltmeister, Paul Grosser für einen Höhepunkt: Mit einem dominanten Rennen über die 200m-Sprintstrecke sicherte er sich die Goldmedaille vor den Lokalmatadoren der KG Essen Jan Peter Graf und Dennis Dimitrow sowie seinem Mannschaftskammeraden Jaron Schulz, der auf Rang vier einkam. Im Sprint-Zweier mussten sich die Schützlinge von Trainer Yannik Hofmann, Grosser/Schulz, nur hauchdünn dem starken Essener Boot mit U23 Europameister Jonas Borkowski geschlagen geben und auch der K4 der Herren LK zusammen mit Julian Kaske (KT Meddernisch) und Flohr (Kaiserslautern) belegte den Silberrang über die 500 Meter. Platz zwei gab es auch für den Karlsruher Canadierfahrer, Vince Varallyai in der Leistungsklasse über die 5000 Meter Langstrecke.
Die Junioren präsentierten sich ebenfalls in sehr guter Form und sammelten wichtige Wettkampferfahrung. Der Kajak-Vierer mit Simon Schuler, Moritz Hörner, Niclas Ohl und Michelangelo Balanescu (beide Lampertheim) lieferte sich ein packendes 500 Meter Rennen und gewann verdient die Goldmedaille vor dem SC Magdeburg und der DJK-Ruhrwacht. Sprintspezialist Moritz Hörner zeigte auch im Zweier-Kajak über 500 Meter mit Nils Horsinka (Mannheim) sowie über 200 Meter mit Ohl eine starke Leistung und sicherte sich jeweils den Silberrang. Die Rheinbrüder Schuler und Jannik Heritz freuten sich über Bronze im Sprint-K2.
Als bestes deutsches Boot belegte Philipp Kernich im Einercanadier der Herren Junioren über die 200-Meter Distanz, Rang zwei hinter dem Italiener Cocco Matteo und sicherten sich ebenso Silber, wie Lukas Herpel im Zweiercandier zusammen mit seinem Heilbronner Partner Andras Pani über 200 und 500 Meter sowie im C1 über 5000 Meter.
Bei den Juniorinnen glänzte Rebecca Hirsch mit konstant starken Rennen – über alle Strecken im Einer musste sich die neue Rheinschwester nur Juniorenweltmeisterin Caroline Heuser aus Oberhausen und der Italienerin Anastassia Isabella geschlagen geben. Sie belegte den dritten Platz und bewies damit ihre Vielseitigkeit. Zusammen mit ihrer Vereinskameradin Timea Ferger legte die angehende Junioren-EM-Teilnehmerin Hirsch noch eine Bronzemedaille im Zweierkajak über die 500 Meter auf den Medaillenberg dazu und überzeugte auch ihre Karlsruher Bundesauswahltrainerin Maren Knebel.
Rang drei gab es für die von Trainer Cedric Maas betreuten deutschen Schülermeisterinnen des Vorjahres Marie Freisinger/Morgan Fox und Jette Schröder, die in diesem Jahr eine Klasse höher bei der weiblichen Jugend mit ihrer Mannheimer Partnerin Mona Johann im K4 über 500 Meter antreten mussten, sowie für Freisinger im Einerkajak und Schröder/Fox im Zweier über die 200-Meter-Sprintdistanz.
Bei den Jungs erkämpfte sich Rheinbruder Jan Ganz im Viererkajak der RG-Baden-Württemberg mit seinen Mannheimer Partnern Benjamin Kasim, Jonas Jacob und Collin Schwarz Bronze hinter den starken Booten aus Potsdam und Belgien.



Souveränes Gold im Zweiercanadier über 500 Meter sicherte sich das vom Karlsruher Canadiertrainer David Reeck hervorragend eingestellte Duo Emelie Göttert und Mera Klapheck, vor dem KC Wiking Bochum und der KSG Wuppertal. Im Einer gab es für Göttert zusätzlich noch Silber über 500 und Bronze über 200 Meter, sowie Rang zwei für Klappheck über die Lange Distanz (5000m). Der C4-Mixed zusammen mit Rheinbruder Jonas Herpel und dem Mannheimer Lennox Joswig belegte Platz 3 hinter den Booten aus Potsdam und Wuppertal. Für den Zweier Herpel/Joswig gab es zusätzlich Silber im 200-Meter-Sprint-C2.
Für die jüngsten Athletinnen begann der Wettbewerb am Samstag – und sie lieferten unter den Augen ihrer Trainerin Paula Maurer sofort ab: Mara-Elie Syskowski präsentierte sich in hervorragender Verfassung, setzte sich über Vor- und Zwischenlauf im Einerkajak über 500 Meter durch und sicherte sich den Sieg im Finale sowie Silber über die Langstrecke. Eine weitere Goldmedaille erpaddelte sich die Schülerin des Otto-Hahn-Gymnasiums zusammen mit ihrer Neckarsulmer Partnerin Jessica Peja-Damian im Zweierkajak über die olympische 500-Meter-Strecke. Zusätzlich gab es für die beiden zusammen mit Hannah Schmidt-Kufeke und Lulli Simon den Silberrang im 500-Meter-Vierer, bei dem nur der WSV Verden vor dem Boot aus Baden-Württemberg über die Ziellinie fuhr. Die 13-Jährige Lyn Elmer trat über 2000 Meter gleich gegen 24 Starterinnen an. Die Rheinschwester musste lediglich der Belgierin Linde Loomans und Lotte Uhlmann vom KC Bochum den Vortritt lassen und gewann die Bronzemedaille.
Eine große Überraschung, nicht nur für Trainer Kai Peukert, waren die Ergebnisse der jungen Canadierfahrerinnen, für die es größtenteils die erste Regatta überhaupt war. Die dreizehnjährige Luna Rastetter glänzte gleich doppelt: Sie siegte im Einer über 2000m und erpaddelte Silber über die 500-Meter-Distanz. Zusammen mit ihrer Zweierpartnerin Lea Kosover erkämpfte sie sich zudem Bronze gegen die starke internationale Konkurrenz aus Italien. Diesen Erfolgen wollten ihre männlichen Mannschaftkameraden in nichts nachstehen. Daniel Helfrich sicherte sich jeweils Bronze im Einercanadier und im Zweier mit Enrico Nees. Im Mix-Vierer zusammen mit Luna Rastetter und Alex Pitter bildete das Karlsruher Quartett ein unschlagbares Team und fuhr souverän zum Sieg.
PaMa / CeMa