Brandenburg/Karlsruhe den, 18. August 2024: Die Deutschen Meisterschaften im Kanurennsport 2024 fanden in Brandenburg auf der Havel statt. Die Rheinbrüder Karlsruhe toppten ihre Medaillenbilanz vom vergangenen Jahr. Sie waren mit über 50 Athletinnen und Athleten in den verschiedenen Altersklassen am Start. Auf dem Beetzsee konnten die Karlsruher Kanutinnen und Kanuten beeindruckende 47 Medaillen erringen, darunter neun goldene, 19 silberne und 19 bronzene.
Die Leistungsklasse der Rheinbrüder überzeugte mit starken Leistungen, angeführt von Olympiasilbermedaillengewinnerin Sarah Brüßler, die sich gleich mehrfach in die Siegerlisten eintrug. Im Finale der Viererkajaks der Damen kam es zum großen Schlagabtausch der Silbermedaillengewinnerinnen von Paris. In einem Wimpernschlagfinale setzten sich die Karlsruher Titelverteidigerinnen mit Katinka Hofmann, Jette Brucker, Gesine Ragwitz und Sarah Brüßler gegen die starke, olympiaerfahrene Konkurrenz aus Nordrhein-Westfalen mit Hake und Rösseling, sowie aus Berlin mit Röhlings und Jagsch und der RG Nord mit Olympiaschlagfrau Paszek durch.
Im Einerkajak über dieselbe Distanz konnte sich Sarah Brüßler ebenfalls die Goldmedaille sichern. Im gleichen Rennen überraschte Leistungsklasse-Neuling Jette Brucker mit Bronze. Zwei hervorragende Silbermedaillen, jeweils nur knapp geschlagen durch den deutschen Olympiazweier Röhlings/Jagsch, gab es für Brüßler und Ragwitz über 200 und 500 Meter obendrauf. Über die Sprintstrecke gelang es dem Team von Ralf Straub und Yannik Hofmann, mit Bronze für Katinka Hofmann und Jette Brucker ein weiteres Boot der Rheinbrüder auf dem Siegerpodium zu platzieren. Das medaillenstarke Ergebnis der Kajak-Damen komplettierte Pia Zocher mit einem unerwarteten Sieg im Einerkajak über die 5.000 Meter.
In beeindruckender Manier überzeugte der Knielinger Tim Bechtold wieder einmal im Einer-Canadier über 5.000 Meter und sicherte sich damit nicht nur erneut die Goldmedaille, sondern auch seinen fünften deutschen Meistertitel über die lange Distanz. Im C1 über 1.000 Meter musste er sich nur seinem U23-Nationalmannschaftskollegen Hannes Müller geschlagen geben. Im Zweier-Canadier sicherte sich der diesjährige Bronzemedaillengewinner der U23-Weltmeisterschaft zusammen mit Vince Varallyai einmal Silber über die 1.000-Meter- sowie Bronze über die 500-Meter-Distanz. Im erst seit zwei Jahren ausgefahrenen Mixed-Rennen mit Rheinschwester Koch gab es ebenfalls Silber. Eine weitere Vizemeisterschaft erpaddelte das Karlsruher Canadiergroßboot, der C4 über 500 Meter, in der Besetzung Tim Bechtold, Vince Varallyai, Sophie Koch und Nils Böhm. Für die Olympiateilnehmerin von Tokio reichte es zusätzlich im Einer über 200 und 500 Meter zu Rang zwei. Den Titel sicherte sie sich mit ihrer noch bei den Junioren startberechtigten Partnerin Viola Varallyai im Zweier-Canadier über 200 Meter und den Silberrang über die 500 Meter.
Die Junioren der Rheinbrüder Karlsruhe beeindruckten ebenfalls mit zahlreichen Medaillengewinnen. Die Karlsruher JEM-Teilnehmerin Varallyai belegte im Zweier-Canadier über 200 als auch 500 Meter mit ihrer Mannheimer Partnerin Kataryna Sorochan den Silberrang. Sowohl über den halben Kilometer als auch über 5.000 Meter erpaddelte sich die angehende Stadtwerke-Auszubildende noch je eine Bronzemedaille.
Eine überraschende Silbermedaille erkämpfte sich der OHG-Schüler Philipp Kernich mit seinem Partner Ilja Bartashov (WSV Mannheim) im Zweier-Canadier über 500 Meter gegen die starke Konkurrenz aus Potsdam und Leipzig. Eine weitere Medaille fuhren die vom Karlsruher Canadier-Coach David Reeck trainierten Sportler im C4 in der Besetzung Nils Böhm, Konrad Löschner, Sorochan und Bartashov ein.
Im Kajakbereich überzeugte JWM-Bronzemedaillengewinner Jaron Schulz mit Platz drei im Zweierkajak über 500 Meter zusammen mit seinem Heilbronner Partner Julian Schmiech. Noch besser machte es sein Mannschaftskamerad Jannik Heritz über den Kilometer, in dem er ebenfalls mit Schmiech sogar die Silbermedaille erpaddeln konnte. Ihre Teamkameradinnen, die Junioren-Vizeweltmeisterinnen Katharina Nikolay und Leni Kliment, sicherten sich Bronzemedaillen im 500-Meter-K2 und zusammen mit Undine Horakh und Alina Riess im Viererkajak über die gleiche Distanz.
In der weiblichen Jugendklasse sprintete JWM-Teilnehmerin Cheyenne Heidl zum Meistertitel im Einer-Canadier über 200 Meter. Mit zweimal Silber erkämpfte sich Marie-Sophie Syskowski ihre ersten beiden Einermedaillen bei den Deutschen Meisterschaften über 1.000 und 5.000 Meter. Jeweils Rang drei gab es für die Zweier-Canadier in der Kombination Cheyenne Heidl und Marie-Sophie Syskowski über die 500 Meter sowie für Heidl mit Mira Klapheck über die 5 Kilometer.
In starker Verfassung präsentierte sich Jugendmannschaftskollege Jozsef Vigh mit Doppelbronze im Einer-Canadier auf Kurz- und Mittelstrecke sowie der Vizemeisterschaft im Sprint. Als Sahnehäubchen gab es im Canadierbereich noch eine Bronzemedaille im C4 Mixed für das Quartett Vigh, Heidl, Lukas Herpel und Emelie Göttert.
Einen kompletten Medaillensatz sicherten sich die von Bundesauswahltrainerin und Rheinbrüder-Coach Maren Knebel betreuten 16-Jährigen Simon Schuler und Moritz Hörner im Zweierkajak. Während sie sich in einem taktisch hervorragend gefahrenen Rennen auf der langen Distanz die Deutsche Meisterschaft erpaddelten, reichte es über 500 Meter für Rang zwei sowie über 1.000 Meter zur Bronzemedaille. Eine weitere Bronzemedaille packten sie im Viererkajak über 500 Meter zusammen mit ihren Mannschaftskameraden Nils Wirth sowie dem Mannheimer Nils Horsinka obendrauf.
Nach ihrer Medaille bei den Juniorinnen überzeugte Undine Horakh in der Jugendklasse mit dem Silberrang hinter der starken Magdeburgerin über 1.000 Meter.
Die von Kai Peukert und Cedric Maas hervorragend vorbereiteten Sportlerinnen und Sportler in der Altersklasse 13 und 14 glänzten ebenfalls mit Medaillen. Doppelgold regnete es für Marie Freisinger und Morgan Fox (Kaiserslautern) im K2 sowie mit Mara-Elie Syskowski und Jette Schröder im Viererkajak über 500 Meter. Über die 2.000-Meter-Distanz konnten Schröder/Freisinger mit Platz zwei ebenso überzeugen wie Syskowski und Freisinger in ihren jeweiligen Altersklassen mit Platz drei im Kanumehrkampf.
„Mit der Erfolgsbilanz bin ich super zufrieden, denn wir haben elf Medaillen mehr als im Vorjahr, und dies wieder über alle Altersklassen hinweg verteilt“, urteilte Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann. „Leider leide ich jedoch immer auch mit den Sportlerinnen und Sportlern, die ihr Potenzial dieses Jahr nicht abrufen konnten“, ergänzte der Olympiasieger von 1996. „Jetzt ist erst einmal Ruhe angesagt, bevor wir Mitte Oktober die neue Saison in Angriff nehmen“, verabschiedete Hofmann seine Schützlinge in den Urlaub. Ein besonderes Highlight gibt es jedoch noch für Undine Horakh, Jozsef Vigh, Jannik Heritz und Nils Böhm. Diese vier Sportler dürfen Mitte September bei den Olympic Hope Games in der Kanuhochburg Szeged/Ungarn für Deutschland an den Start gehen. Begleitet werden sie von Rheinbrüder-Coach Yannik Hofmann, der dort seinen internationalen Einstand als Disziplintrainer beim Deutschen Kanu-Verband feiert.
MaT