Die Rheinbrüder Karlsruhe waren bei den Olympischen Spielen mit Sarah Brüßler und Saeid Fazloula als Athleten sowie Ralf Straub als Kajak-Damen-Bundestrainer vertreten. Alle drei haben für die Teilnahme an den Olympischen Spielen sehr diszipliniert gearbeitet und auch auf einiges verzichten müssen. In Paris sollte sich dies nun auszahlen.
Sarah Brüßler gewann mit dem Viererkajak über 500 Meter zusammen mit der Schlagfrau Paulina Paszek, Jule Hake und Pauline Jagsch die Silbermedaille hinter den amtierenden Weltmeisterinnen aus Neuseeland. Das deutsche Boot wurde erst im Mai für die World Cups zusammengestellt und fuhr im Olympia-Finale ein grandioses Rennen. Zwischenzeitlich lag die von Ralf Straub gecoachte Crew sogar auf Goldkurs. Die erfahrenen Neuseeländerinnen, mit der Ausnahmeathletin Dame Lisa Carrington am Schlag, konterten jedoch kurz vor Schluss und sicherten sich mit vier Zehntelsekunden Vorsprung den Olympiasieg.
Der Viererkajak des Deutschen Kanu-Verbands mit der Karlsruherin Sarah Brüßler verschob die Feier über die Silbermedaille jedoch um einen Tag, da Paulina Paszek und Jule Hake sowie Pauline Jagsch und Lena Röhlings noch das Zweierkajak-Finale bestritten. Paszek und Hake erkämpften sich hier in einem ganz engen Rennen die Bronzemedaille, gemeinsam mit dem zweiten ungarischen Boot. Damit formte Ralf Straub nach nur drei Jahren als Damen-Bundestrainer ein Team, das mit fünf Athletinnen im A-Finale der Olympischen Spiele stand und direkt zwei Medaillen gewann. In Tokio blieb das Team 2021 noch ohne Medaille.
Nicht um Medaillen, sondern um das Abrufen seiner Bestleistung ging es für Saeid Fazloula im olympischen Einerkajak-Wettbewerb über 1.000 Meter. Im Mai wurde der gebürtige Iraner ein zweites Mal nach Tokio in das Refugee Olympic Team des IOC berufen. War er in Tokio noch der einzige Kanute, profitierten nun bereits zwei weitere Athleten von seinem Kampf mit dem internationalen Kanuverband (ICF) für die Anpassung ihrer Regularien und die Integration von Geflüchteten, die unter neutraler Flagge als ICF-Team international starten dürfen. Wenn man so will, war der Kampf am grünen Tisch für Saeid die Pflicht, und der Start bei den Olympischen Spielen die Kür. Mit zwei sehr guten Rennen im Vorlauf und im Viertelfinale verabschiedete sich der 31-Jährige von der internationalen Bühne mit einem 23. Platz.
Die Rheinbrüder Karlsruhe sind mächtig stolz auf die Leistungen von Sarah Brüßler, Saeid Fazloula und Ralf Straub. Herzlichen Glückwunsch zu euren Erfolgen!
Bilder Sarah: ©Martina Tirolf / Bilder Saeid: ©privat