Junioren- und U23-Athleten kämpfen um WM-Plätze
Die Qualifikationshürden beim Deutschen Kanu-Verband (DKV) sind keine einfachen. Jedes Jahr werden die Karten neu gemischt und gerade im Hinblick auf die Olympiasaison sind alle Kanutinnen und Kanuten nochmals stärker gefordert. Mit dem ersten Qualifikationswochenende vom 08. bis 10. April beginnt auf der Wedau in Duisburg die heiße nationale Wettkampfphase.
In der Leistungsklasse werden von den Rheinbrüdern Karlsruhe sieben Athletinnen und Athleten an den Start gehen. Für Verena Hantl, Margret Neher und Sabine Volz zählt nur eines: die Qualifikation für die Olympischen Spiele.
Hantl und Volz haben sich die letzten Monate intensiv mit ihren Nationalmannschafts-kolleginnen auf die Olympiasaison vorbereitet, wissen aber, dass die Qualifikation ihre eigenen Gesetze hat. „Klar hat man schon ein bisschen Ahnung wie gut die eine oder andere drauf ist, aber wir sind alle lange genug dabei, um zu wissen, dass viele in einem Wettkampf nochmals ganz andere Leistungen abrufen können, als sie im Training gezeigt hatten“, beschreibt Verena Hantl die momentane Situation und Sabine Volz ergänzt: „Verena und die anderen drei aus dem WM-Vierer haben sich ja separat vorbereitet. Von deren Fitnessstand weiß ich nun nicht so viel. Am Ende zählt vor allem die eigene Leistung, von daher ist es wichtig, dass man sich auf sich konzentriert.“ Dies versucht auch Margret Neher, die im letzten Jahr als Kanu-Polo-Weltmeisterin nach acht Jahren Rennsport-Abstinenz, zurück in den Kanusprint gewechselt ist und ihre Außenseiter-Chancen nutzen möchte.
Die Nachwuchs-Kanutinnen wie Sarah Brüßler, Isabel Friedt und Carola Schmidt werden sich im Kampf um die vordersten Plätze zwar mit all ihren Stärke einsetzen, das realistische Ziel bei den Drein heißt aber auf jeden Fall die Qualifikation für das U23-Nationalteam. „Nach einem erfolgreichen Jahr in der Junioren-Nationalmannschaft, möchte ich einfach den Übergang in die Leistungsklasse schaffen und will am liebsten einen Platz im U23-Team erreichen“, so Carola Schmidt die als Neuling im Damenfeld laut Trainer Ralf Straub „einfach befreit auffahren kann“.
Selbstbewusstsein für diese Saison, haben auf alle Fälle Sarah Brüßler und Isabel Friedt, mit ihrem U23-Europameistertitel im vergangen Herbst, getankt. „In einer Olympia-Saison ist die Qualifikation für die U23 Mannschaft immer etwas schwieriger, weil das Team um die A-Mannschaft deutlich kleiner ist und so mehr junge, sehr gute Athletinnen in die U23 Mannschaft stoßen“, weiß Sarah Brüßler. Was sie aber nicht von ihrem Ziel, 2016 erneut den Adler auf der Brust tragen zu wollen, abbringt.
Für Canadier-Ass Cathrin Dürr ist in diesem Jahr die Teilnahme an der Europameisterschaft das höchste Ziel, da die Disziplin des Damen-Einercanadiers erst 2020 ins olympische Programm aufgenommen wird. Nach dem vierten DM Titel in Folge möchte die beste deutsche Canadierfahrerin der letzten Jahre, auch 2016 ihre Spitzenposition gegen die „jungen Wilden“ verteidigen.
Mit Felix Frank haben die Rheinbüder in diesem Jahr wieder einen Kanuten der sich im Herrenbereich Chancen auf einen U23-Nationalmannschaftsplatz ausrechnet. Der Kassler schloss sich Anfang des Jahres der Leistungsklasse-Mannschaft, die von Ralf Straub und Detlef Hofmann betreut wird, an.
Die Junioren werden nach dem ersten Athletik-Test nun ebenfalls ihr Können auf der Regattastrecke in Duisburg unter Beweis stellen. Von den Rheinbrüdern haben sich sieben Kanutinnen und Kanuten der Herausforderung gestellt. Mit Katinka Hofmann und Kim Riedle haben die Paddler aus dem Rheinhafen die heißesten Eisen im Feuer. Doch auch Canadierfahrerin Sophie Speck und Neuzugang Xenia Jost sowie Moritz Aldag, Jan Bechtold und Nico Paufler im Kajak hoffen auf dem Wasser den Angriff nach vorne zu schaffen.
Aus den Trainern der Rheinbrüder Karlsruhe kann man in dieser Jahreszeit wie immer nur ein Statement entlocken: wir möchten in jeder Altersklasse mindestens eine Sportlerin, ein Sportler im Team haben. Detlef Hofmann fügt jedoch schmunzelnd hinzu: „Zutrauen tun wir es in diesem Jahr, insbesondere im Hinblick auf Rio, aber auch gerne mehreren. Wir können zu Beginn der Saison aber immer nur die ungefähre Form unserer eigenen Sportler einschätzen und wissen nicht was sich die Gegner erarbeitet haben, daher gilt abwarten und Gas geben“. AMR