Karlsruhe 20. Mai 2019
Am Wochenende startet die internationale Kanu-Rennsport Saison mit dem World Cup im polnischen Posen. Von den Rheinbrüdern Karlsruhe wird die letztjährige WM-Bronzemedaillen-gewinnerin, Sarah Brüßler, dem Nationalteam angehören.
Nach sehr guten Leistungen im Einerkajak auf den nationalen Qualifikationsregatten in Duisburg und dem abschließenden Sieg im Zweierkajak mit der Lünenerin Jule Hake, bekommt das neuformierte Duo die Chance, sich auf den olympischen 500 Metern zu beweisen.
Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) hatte letzten Herbst das Projekt „Damen-Zweierkajak“ ins Leben gerufen. Die Gründe des DKV sind vielfältig. Zum einen wird es in Tokio das erste Mal für die Nationen möglich sein, mit den vorhandenen Quotenplätzen (höchstens sechs Athletinnen), zwei Kleinboote (Einer- & Zweierkajak) an den Start zu schicken, zum anderen möchte man auf alle Fälle eben diese sechs Quotenplätze bereits bei den Weltmeisterschaften in diesem Jahr sichern. „Am einfachsten schafft man das natürlich, wenn der Zweierkajak mit anderen Athletinnen besetzt ist, als der Viererkajak.“, berichtet Detlef Hofmann, Bundesstützpunktleiter in Karlsruhe und DKV-Chefbundestrainer Nachwuchs. Wenn sich keine Athletin verletzt, muss man davon ausgehen, dass der Damen-Viererkajak, mit den Olympia-Silbermedaillengewinnerinnen aus Rio: Franziska John, Tina Dietze, Sabrina Hering und Steffi Kriegerstein bei der WM an den Start gehen wird.
Mit dem Sieg von Brüßler/Hake gegen Jasmin Fritz und Julia Hergert (beide Magdeburg) setzte das Karlsruhe/Lünen-Duo ein erstes Zeichen bei den nationalen Qualifikationen. Nun wird es ein erneutes Aufeinandertreffen beim World Cup in Posen und danach eine Woche später beim Heim-World Cup in Duisburg geben.
Ziel für Sarah Brüßler und Jule Hake ist, beide Male vor dem Magdeburger Boot ins Ziel zu kommen. Würde eines der Boote in Posen unter die ersten drei kommen, wäre die beste deutsche Crew direkt für die European-Games qualifiziert. Ohne eine entsprechende Leistung wird das deutsche Duo nominiert, welches in Duisburg die Nase vorne und den Anschluss zur internationalen Spitze nachweisen kann.
Für Sarah Brüßler werden es zwei spannende Wochen, derzeit befindet sie sich mit der Mannschaft in Kienbaum im Trainingslager. „Leider konnten wir den Zweier wegen muskulären Problemen von Jule noch nicht weiter testen. Da haben die anderen natürlich gerade einen Vorteil.“, berichtet die Rheinschwester am Mittwoch, die sich aber als studierte Psychologin davon nicht aus der Ruhe bringen lässt.
Generell meinte sie, „sind die Arme gerade etwas schwer, weil das Training sehr hart ist“ aber dafür ist das deutsche Nationalteam auch bekannt. Der Aufbau zum Saisonhöhepunkt, den Weltmeisterschaften in Szeged Ende August, hat oberste Priorität. Für die Athleten, die sich im innerdeutschen Vergleich qualifizieren müssen, ist das eine zusätzliche physische wie psychische Herausforderung: zu wissen, dass man das Aufbautraining macht, während man trotzdem schon eine Top-Leistung abliefern muss. U23-Bundestrainer Ralf Straub kennt Sarah schon lange und als ihr Heimtrainer in Karlsruhe weiß er, dass sie für so einen Ausscheid die nötigen Fähigkeiten besitzt: „Sarah ist extrem ehrgeizig. Sie hat in den letzten zwei Jahren ihrem Ziel der A-Nationalmannschaft anzugehören alles untergeordnet. Nach der WM-Bronzemedaille im nicht-olympischen 1.000 Meterzweier, gab sie direkt das Ziel aus, nun in ein olympisches Boot wechseln zu wollen. Jetzt hat sie die Gelegenheit und ich bin mir sicher, sie wird höchst fokussiert an den Start gehen!“
Für die Wahl-Karlsruherin werden so oder so der 25. Mai und der 01. Juni entscheidend für die weitere Saison werden. Denn dann finden jeweils die Finale im Zweierkajak über 500 Meter statt.
Zählt sie zu den lachenden Siegerinnen, beginnt das Abendteuer European Games in Minsk und später in der Saison der olympische Einsatz bei den Weltmeisterschaften und das Rennen um den Olympia-Quotenplatz. MaT