Baden-Württembergische Meisterschaften als Motivationsschub

Noch nie war der Satz: „Dabei sein ist alles!“ wichtiger als bei den diesjährigen offenen baden-württembergischen Meisterschaften. Pandemie bedingt war der Wettkampf nämlich zum Teil der einzige den der Kanu-Nachwuchs im Sportjahr 2020 hatte. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass die Rheinbrüder Karlsruhe mit der Unterstützung des Kanuverbands Baden-Württemberg (KVBW) die teilnehmerstärkste Regatta seit Jahren im Schülerbereich in Karlsruhe ausrichteten. Über 200 Aktive aus 20 Vereinen versammelten sich bei kühl-herbstlichen Temperaturen und leichtem Nieselregen im Rheinhafenbecken IV.

Dabei geriet das hervorragende Abschneiden der „Jungen“ Rheinbrüder mit 25 Gold-, 19 Silber- und 16 Bronzemedaillen fast in den Hintergrund. „Die anderen Vereine waren einfach unglaublich glücklich, dass wir uns eine Regatta-Ausrichtung zugetraut haben“, berichtet Organisationsleiter Jan Bechtold der mit 65 Ehrenamtlichen darum bemüht war, sowohl die Regatta als auch die Hygieneregeln durchzuführen.

Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann war voll des Lobes für die Organisation, richtete den Blick aber gezielt auf das sportliche Ergebnis: „Wir konnten durch die kompletten Altersklassen und Disziplinen hindurch Medaillen gewinnen. Dies ist gerade mit Blick auf das fast doppelt so große Teilnehmerfeld in diesem Jahr eine enorme Leistung und war für die meisten nochmal ein Motivationsschub für das harte Wintertraining.“

Ebenso erfreulich war zu sehen, dass sich ein seit August durchgeführtes Canadier-Projekt bereits ausbezahlte. Canadiertrainer David Reeck und Schülertrainerin Nina Ehrenfried sichteten in den Sommerferien Kajakfahrer/innen die sie für geeignet hielten den Wechsel vom sitzend gefahrenen Kajak in den knieend gefahrenen Canadier zu vollziehen. Dass die Karlsruher Trainer mit dieser seit einigen Jahren praktizierten Auswahl ein gutes Händchen haben, wurde einmal mehr durch die hervorragenden Ergebnisse im gesamten Canadierbereich deutlich. Mit Cheyenne Heidl, Paulina Ruf, Viola Varallyai, Bennet Haselhorst, Alan Heidl, Lukas Herpel, Lars Münster, Konrad Löschner, Philipp Kernich und Pascal Zikofsky gewannen die Rheinbrüder 18 Medaillen darunter neun BW-Titel – und dies obwohl mit dem DM-Bronzemedaillengewinner im C2 Vince Varallyai sowie Amir Gobelic und Leon Heinig sogar drei Sportler krankheitsbedingt absagen mussten.

Im Kajakbereich stellen die Karlsruher Rennkanuten traditionell das größte Team bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften und es gilt hier scheinbar eine Erfolgsgarantie. 
Es war sicher keine Überraschung, dass die bereits auf der Deutschen Jugend Meisterschaft erfolgreichen Sportlerinnen der weiblichen Jugend Jette Brucker und Pia Zocher auch in Baden-Württemberg den Ton angaben. Zusammen mit Anna Altneder, Gabrijela Jost, Zoe Heß und Juliane Stein sicherten sich die beiden Deutschen Meisterinnen alle fünf Landestitel sowie weitere vier von sechs insgesamt möglichen Medaillen.
Bei der männlichen Jugend waren ebenfalls die bereits national erfolgreichen Karlsruher Sportler Paul Grosser und Raphael Richter die Medaillengaranten. Der DM-Bronzemedaillengewinner Grosser sicherte sich alle drei BW-Meisterschaften vor seinem Partner Richter und Semen Mochkin steuerte noch eine Bronzemedaille im Zweierkajak dazu.

Insgesamt waren im Schülerbereich A, B und C von der Altersklasse 9-14 von den Rheinbrüdern Kajakfahrer/innen am Start. Mit Sophia Armbruster, Leonie Bäuerle, Marie Freisinger, Ajla Gobeljic, Emelie Göttert, Undine Horakh, Lucia Lohr, Marta Löschner, Lou Neumann, Emma Rentz, Diana Riess, Marie-Sophie Syrskowski, Jakob Göttert, Moritz Hörner, Jonas Kolodzie, Antonius Lohr, Lars Neumann, Klemens Püttmer, Lukas Schneider, Simon Schuler, Georg Stöcker, Kilian Wild und Nils Wirth konnten sich gleich 23 Nachwuchssportler/innen auf den Medaillenrängen platzieren oder sogar einen Meistertitel erpaddeln. Die Karlsruher Nachwuchstrainer Maike Worch, Annika Graf, Hartmut Höfle und Cedric Maas freuten sich zusammen mit Koordinatorin Anka Hofmann im Schüler/innen Bereich über neun Meistertitel sowie jeweils neun Silber- und Bronzemedaillen. MaT