Die 100. Deutschen Kanu-Rennsport Meisterschaften finden in diesem Jahr in Hamburg/Allermöhe statt. Es ist in diesem Jahr nicht, das große Spektakel unmittelbar nach den Olympischen Spielen. Die Meisterschaften wurden coronabedingt zu zwei Events aufgesplittet. Den Anfang machte der Kanu-Nachwuchs. Die 13 bis 16-jährigen Kanurennsportler/innen kämpften vom 08. bis 11. August um die Medaillen, bei den Junioren und in der Leistungsklassefahrer werden vom 13.-15. August die Meistertitel vergeben.
Die Youngsters der Rheinbrüder Karlsruhe haben bereits kräftig vorgelegt. Acht Meistertitel, fünf Vizemeisterschaften, sowie fünf Bronzemedaillen wurden gewonnen. Dazu sieben sehr gute vierte Plätze.
Bei den Schülerinnen überzeugte insbesondere die 13-jährige Lou Neumann mit dem Titel im Kanumehrkampf, sowie der souverän herausgefahrenen Meisterschaft im Viererkajak über 2.000 Meter mit ihrem Mannschaftskameradinnen Timea Ferger, Undine Horakh und Katharina Schmidt-Kufeke. Außerdem belegte sie mit Liv-Grete Köntopp aus Kaiserslautern den zweiten Platz im Zweierkajak über 500 Meter. Das Duo sicherte sich ebenfalls die Vize-Meisterschaft im Viererkajak mit den Karlsruherinnen Alina Riess und Undine Horakh. Der Vierer musste sich lediglich um eine Zehntelsekunde dem Quartett aus Leipzig geschlagen geben. Um ihrer ersten DM-Teilnahme die Krone aufzusetzen, sicherte sich Lou Neumann ihre fünfte Medaille im Einerkajak über 500 Meter und belegte dort den Bronzerang. Mit drei Medaillen kehrt Undine Horakh von ihrer DM-Premiere zurück. Neben den Erfolgen im Viererkajak belegte sie hinter Neumann den zweiten Platz im Kanumehrkampf.
Das sehr gute Abschneiden der Schülerinnen A vervollständigte im Canadierbereich Cheyenne Heidl mit dem Bronzerang im Kanumehrkampf ebenfalls in der Altersklasse 13 und Platz vier im Zweiercanadier über 2000 Meter zusammen mit Marie-Sophie Syskowski. Paulina Ruf überzeugte mit einem achtbaren vierten Platz im Einercanadier über 2000 Meter.
Bei den Schülern erkämpfte sich Rheinbruder Simon Schuler, mit dem Kanuteam Baden-Württemberg (KT BW), in der Besetzung Jan Schütz, Arthur Lemp und Nico Rolof den Meistertitel im Viererkajak über 500 Meter. Auf der vierfachen Distanz ersetzte der Karlsruhe Moritz Hörner den Heilbronner Nico Roloff, in dieser Formation kam der Viererkajak als deutscher Vizemeister über die Ziellinie. Im Canadierbereich schloss der erst 13-jährige Philipp Kernich die 500 Meter im Einer auf einem sehr guten vierten Rang ab.
In der Altersklasse der Jugend kehrt Pia Zocher als erfolgreichste Kanutin der Rheinbrüder zurück an den Rheinhafen. Gemeinsam mit der leicht angeschlagenen Jette Brucker fuhr sie am ersten Finaltag im Zweierkajak über 500 Meter den Sieg ein und war maßgeblich am Sieg des Viererkajaks mit ihrer Vereinskameradin Juliane Stein und den Sportlerinnen des KT BW Leni Kliment und Katharina Nikolay. Dieser war eigentlich mit Jette Brucker anstelle von Stein geplant, doch Brucker wurde nach ihrem zweiten Sieg im Zweierkajak über 200 Meter mit Katharina Nikolay, vom Trainerteam wegen Erkältungssymptomen vorsorglich nach Hause geschickt, um nicht ihren Einsatz bei der Junioren WM zu gefährden.
Pia Zocher trat jedoch in die Fußstapfen ihrer Trainingskameradin und gewann die Vizemeisterschaft im Einerkajak über 200 und Bronze über 500 Meter. Auf dem Kilometer musste sie sich dann mit dem vierten und auf den 5000 Meter, aufgrund der extrem unruhigen Wasserverhältnisse, mit dem fünften Rang begnügen. Juliane Stein fuhr auf der Langstrecke mit Katharina Nikolay aus Wiesbaden den Titel souverän ins Ziel, nachdem sie sich clever aus dem Startgerangel zu beginn des 5.000 Meterrennens heraushielten und sich Runde um Runde nach vorne kämpften. Bei den Kajak-Herren konnte sich Lukas Schneider gemeinsam mit Jaron Schulz, Thim Hektor und Marvin Werner vom KT BW im Viererkajak über 500 Meter in einem extrem spannenden Rennen überraschend die Vizemeisterschaft sichern.
Drei Medaillen gab es für die männliche Canadier-Jugend. In einem taktisch hervorragend gefahrenen Rennen konnte Bennet Haselhorst im Einer über 1.000 Meter mit Abstand als erster über die Ziellinie fahren. Im Zweiercanadier über die selbe Distanz kam er mit seinem Partner Varallyai als drittes Boot ins Ziel. Im 200 Meterfinale konnte dann auch Vince Varallyai die Bronzemedaille gewinnen, während er über die 500 Meter mit dem vierten Platz zufrieden sein musste.
Detlef Hofmann, Bundesstützpunkt-Trainer zog nach den Wettkämpfen eine erste Zwischenbilanz: „Das Gesamtergebnis ist absolut super, denn es ist uns gelungen in fast allen Rennen mit mindestens einem Sportler ins A-Finale zu kommen. In der weibliche Jugend mussten wir während der Meisterschaft auch noch den krankheitsbedingten Ausfall von Junioren-Nationalfahrerin Jette Brucker verkraften, was dem Team hervorragend gelungen ist. Aber es ist wie immer, einige Dinge gehen auf, andere wiederum nicht.“
Seit heute finden die Deutschen Meisterschaften für die Junioren- und die Leistungsklasse statt.
MaT / ©Tirolf