Erfolgreiche Vorbereitungstrainingslager

Karlsruhe, den 22.03.2021: Die Nationalkadersportler/innen der Rheinbrüder waren Anfang März zu ihren letzten Vorbereitungstrainingslagern aufgebrochen. Während die Olympiahoffnungen aus dem Rheinhafen Lina Bielicke, Sarah Brüßler und Sophie Koch mit dem Nationalteam ihren letzten Schliff im italienischen Sabaudia holten, zog es das U23-Team mit Tim Bechtold, Katinka Hofmann, Xenia Jost und Jochen Wiehn nochmals ins türkische Belek. 

Weiterhin betonen alle Karlsruher Kanutinnen und Kanuten, dass es eine besondere Herausforderung ist, in Pandemie-Zeiten in Auslandstrainingslager zu reisen. Im Blickfeld der Hochleistungssportler/innen steht zurzeit nicht, ob die Bedingungen auf dem Wasser passen oder das Hotelzimmer schön ist. Nein, jetzt ist es wichtig, dass die Hygienekonzepte vor Ort stimmen. Da das U23-Team im Februar mit genau diesem in der Unterkunft in Belek nicht zufrieden war, hielt man nun das Trainingslager in einer anderen Hotelanlage, mit direktem Zugang zum Wasser ab. Außerdem betonten Bechtold, Hofmann, Jost und Wiehn, dass sie sich durch den größeren Speisesaal und die Möglichkeit sich zu separieren, sowie einen geräumigen Kraftraum mit großen Fenstern sicherer fühlten. „Wir haben trotzdem permanent Maske getragen, um kein Risiko einzugehen“, berichtet Xenia Jost deren Ziel genau wie das ihrer Teamkollegen die Qualifikation für das U23-WM-Team 2021 ist. Jochen Wiehn, Junioren-Weltmeister 2019 im Viererkajak über 500 Meter, fühlt sich nach dem Trainingslager zwar „sehr kaputt aber gut gerüstet.“ Anfang April steht die erste Qualifikationsregatta in Duisburg auf der Wedau an, dann will auch Canadierfahrer Tim Bechtold glänzen. Im letzten Jahr brachte ihn Corona um seine zweite Junioren-WM-Teilnahme, nun heißt es 2021 sich lang machen, um direkt den Anschluss an die deutsche U23-Spitze zu schaffen. Tim genoss in Belek vor allem nochmals „das gute Wetter und die Abwechslung.“

Xenia Jost, Katinka Hofmann, Jochen Wiehn und Tim Bechtold am Trainingsfluss in Belek/Türkei ©privat

Dies hatte sich scheinbar mittlerweile auch in den anderen Kanunationen rumgesprochen und so waren in Belek auch die Kanunationalmannschaften aus Serbien, der Ukraine sowie Weißrussland. „Es war teilweise mächtig was los auf dem Wasser“, schmunzelte Jost, die so viele Menschen in der Pandemiezeit gar nicht mehr gewohnt war. Kurzerhand verlegte das deutsche Team dann auch die Trainingszeiten, um dem Virus und dem unruhigen Wasser so gut es ging aus dem Weg zu gehen.

Mit Platzmangel hatte die A-Mannschaft im italienischen Sabaudia nicht zu kämpfen. „Das ist in Sabaudia ganz gut, weil es dort auf dem Wasser überall kleinere Buchten gibt, die dann auch balloniert sind, so dass man eine Art Wettkampfstrecke hat.“, beschrieb Sarah Brüßler die Situation am Lago di Sabaudia. Auch für die Vize-Weltmeisterin im Zweierkajak über 1000-Meter von 2019 war wichtig, dass es in Italien strenge Hygienregeln gab. „Es tut schon sehr gut rauszukommen. Wir sind das Reisen gewohnt, aber in der Pandemie ist es eben auch wichtig, sich sicher zu fühlen.“ so Brüßler weiter. Mit dem Trainingslager an sich war sie, genau wie ihre Vereinskameradinnen im Canadier Lina Bielicke und Sophie Koch ganz zufrieden. Auch wenn das Wetter sich meistens von seiner schlechten Seite gezeigt hat, zog Bielicke eine positive Bilanz: „Jetzt sieht man schon ein bisschen, ob man das Niveau hat in der nationalen Spitze mitzufahren oder nicht. Bei mir läuft es ganz gut, würde ich sagen!“

Die Olympia-Hoffnungs-Bubble am Strand von Sabaudia/Italien: Sophie Koch, Lina Bielicke und Sarah Brüßler (v.l.) ©privat

Gespannt wartet nun der Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann darauf, alle wieder in Karlsruhe zu sehen und wie sich die Einzelnen entwickelt haben. „Wir stehen nun in der heißen Phase. In weniger als zwei Wochen ist die erste Standortbestimmung.“ Die Anspannung steigt um diese Zeit nicht nur bei den Aktiven, auch die Heimtrainer Ralf Straub und David Reeck wollen wissen, wie die Karlsruher Kanutinnen und Kanuten zu den anderen Topathleten im bundesdeutschen Vergleich stehen. „Wir haben eigentlich bei allen eine sehr gute Vorbereitung gehabt. Es wird spannend zu sehen, wie sich alle nach einem Jahr ohne Qualifikationswettkämpfen und ohne internationale Titelkämpfe gemacht haben“, bilanzierte Kajak-Trainer Straub, der selbst mit im türkischen Belek war und die deutsche U23 Damen-Mannschaft betreute.