Karlsruhe 06.06.2021: Bei den Kanurennsport Europameisterschaften in Poznan (Polen) gewann Canadierfahrerin Sophie Koch am Samstag noch die Silbermedaille und keine 24 Stunden später legte sie bei den Finals in Duisburg mit dem Sieg im Parallelsprint sogar nochmal nach.
Der Deutsche Damen Zweiercanadier mit Sophie Koch von den Rheinbrüdern Karlsruhe und der Berlinerin Lisa Jahn zeigte bei den Kanu Europameisterschaften ihre bisher beste Leistung und nochmal eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem World Cup in Szeged/Ungarn. „Wir haben es geschafft vor den Vize-Weltmeisterinnen aus Ungarn zu sein, dies gelang uns bisher noch nie.“, freute sich Sophie Koch mit Silber um den Hals. Zur guten Stimmung trug bei dem quirligen Duo zudem bei, dass sie den Abstand zum siegreichen Boot aus der Ukraine verringern konnten. „Der Start war richtig gut und das Rennen an sich hat Spaß gemacht und wir haben uns damit nochmals ordentlich Selbstvertrauen geholt.“, berichtete die 23-jährige Canadierfahrerin weiter, mit Blick Richtung den Olympischen Spielen. Im EM-Finale lag das deutsche Duo nach dem Start sogar eine zeitlang in Führung und musste anders als vor drei Wochen nur die Ukrainerinnen am Ende vorbeiziehen lassen. Nun bleiben den beiden noch anderthalb Monate bis zu den Olympischen Spielen, dann wird auch die Konkurrenz aus Übersee noch ein Wörtchen bei der Vergabe der ersten Olympischen Medaillen im Canadier-Damen-Bereich mitsprechen.
Für Sarah Brüßler hingegen waren die kontinentalen Meisterschaften unter dem Motto: „Erfahrung gesammelt“, schnell abgehakt. Die Kajakfahrerin wurde nach knapp zwei Jahren voller Konzentration auf die olympische 500 Meter, in Poznan für den 1.000 Meter Einer nominiert. „Gejubelt habe ich darüber nicht“, kommentierte sie im Vorfeld die Entscheidung. Denn ihr schwante da bereits, dass es eine harte Umstellung werden würde, nun ohne spezielles Training über die doppelte Distanz an den Start zu gehen. „Es lief wirklich gar nicht und ich war im Semifinale froh, dass ich es ins Finale geschafft habe. Von daher war der siebte Platz noch eine Steigerung.“, analysierte die 27-Jährige ihr Abschneiden. Nun hofft sie, dass in den Vorbereitungstrainingslagern für Tokio die Karten nochmals neu gemischt werden und sie dann bei den Olympischen Spielen zeigen kann, was sie die letzten Jahren in die 500 Meter investiert hat.
Die frischgebackene Vizeeuropameisterin Sophie Koch hatte an diesem Wochenende aber noch ein weiters Highlight zu absolvieren. Kurz nach der Siegerehrung ging es mit dem Nachtzug direkt nach Duisburg zu den Finals im Parallelsprint. Trotz dieser Strapazen und keiner speziellen Vorbereitung auf diese Meisterschaft, setzte sich die 23-jährige Rheinschwester im Finale gegen die Potsdamerin Annika Loske durch und gewann den Meistertitel.
Einen starken Wettkampf zeigte auch die zweite Karlsruher Starterin bei den Finals, Lina Bielicke, die sich im Kampf um Platz drei nur hauchdünn, um zwei hundertstel Sekunden, gegen Ophelia Preller geschlagen geben musste und somit einen hervorragenden vierten Platz belegte. „Ich hätte gerne Bronze gewonnen aber ich bin auch so zufrieden, das war schon wieder eine kleine Steigerung.“, fasste Lina ihr Leistungen zusammen.
Sehr zufrieden mit dem Wochenende ist auch Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann, der bei der Leistung von Sophie Koch ins Schwärmen gerät: „Das war schon eine starke Leistung von Sophie, an einem Wochenende an zwei Veranstaltungen teilzunehmen und dann auch noch Medaillen zu gewinnen. Insbesondere da sie sich für die EM fast ausschließlich im Zweier vorbereitet hatte und dann nach nicht einmal 24 Stunden im Einer noch den Meistertitel zu gewinnen, zeigt dass sie in einer bestechenden Form ist.“ MaT