Rheinbrüder Karlsruhe starten zufrieden ins Jahr

Karlsruhe, den 11. Januar 2024: Das olympische Sportjahr hat für die Leistungssportlerinnen und Leistungssportler der Rheinbrüder Karlsruhe ganz verschieden begonnen. Während die drei Nationalfahrerinnen Sarah Brüßler, Katinka Hofmann und Gesine Ragwitz gemeinsam mit ihrem Heim- und Bundestrainer Ralf Straub ein Konditionstrainingslager in Belek/Türkei absolvieren, bereiten sich 19 Aspirantinnen und Aspiranten auf internationale Einsätze 2024 mit den verantwortlichen Trainern Yannik Hofmann und Kai Peukert auf dem Herzogenhorn auf Skiern vor. 

Für die Nachwuchskanutinnen und -kanuten, bei denen die großen Aufgaben erst in der Jahresmitte warten, ging es zum Konditionstrainingslager nach Mannheim. Maren Knebel und David Reeck setzten an Land die Akzente mit Lauf- und Krafttraining, gepaart mit Stabilisations- und Athletiktraining. „Wir sind sehr zufrieden. Alle sind gesund geblieben, und es herrschte eine ganz gute Stimmung“, so Maren Knebel, die mit einem Schmunzeln hinzufügte: „Das Team war froh, bei dem Wind nicht aufs Wasser zu müssen. Da haben sie an Land umso besser mitgezogen!“

Athletiktrainingslager in Mannheim ©Maren Knebel


Ebenfalls ein sehr positives Fazit zog Yannik Hofmann bereits ein paar Tage vor dem Ende des Trainingslagers. „Wir hatten am Anfang Angst, dass der Schnee wegschmilzt und nicht reicht. Aber wir sind sehr gut durchgekommen. Wir können tatsächlich alle Einheiten auf den Skiern machen.“ Das Wetter im Hochschwarzwald ließ zwar wenig Sonne zu, dafür schneite es im zweiten Teil des Trainingslagers nochmals. „Wir haben bisher schon viele Kilometer gemacht, und auch die Athletinnen und Athleten, die zum ersten Mal auf den Skatingskiern standen, sind gut reingekommen.“
Noch im letzten Jahr musste der ehemalige Skilehrer Kai Peukert in Herzogenhorn Rollerskates für alle organisieren, weil der Winter zu warm war und es Anfang 2023 keinen Schnee gab. Jetzt waren die Kanuten rund um Saied Fazloula, Jochen Wiehn und Tim Bechtold glücklich, ihr normales Element Wasser dieses Mal in einem festen Aggregatzustand unter ihren Füßen gehabt zu haben. Zum Abschluss des achttägigen Trainingslagers skateten sie nochmals von Herzogenhorn auf die Feldbergspitze und zurück. „Das waren so um die 18 Kilometer. Das habe ich ein letztes Mal genossen und richtig Gas gegeben!“, meinte Refugee Athlet Saeid Fazloula, der seine Karriere mit den Olympischen Spielen in Paris krönen möchte. 

Auf dem Herzogenhorn gab es wenig Sonne, dafür viel Schnee ©Yannik Hofmann


Während die Kollegen im Schwarzwald bei Minusgraden Kilometer um Kilometer auf den Brettern absolvierten, schwitzten die Olympiahoffnungen Sarah Brüßler, Katinka Hofmann und Gesine Ragwitz im knapp 3.000 Kilometer entfernten türkischen Badeort Belek. Gemeinsam mit Damen-Bundestrainer Ralf Straub und fünf weiteren Kandidatinnen, im Kampf um die sechs begehrten Olympiatickets, heißt es auch für das Damen-Nationalteam: Kondition bolzen auf dem Trockenen. Die Gloria Sports Arena bietet alles, was das Hochleistungssportlerherz höher schlagen lässt. Kurze Wege zu allen Trainingstätten, eine Vielzahl an Regenerationmöglichkeiten und ein sportlerfreundliches Speiseangebot. „Wir haben hier wirklich Top-Bedingungen. Ein eigenes Schwimmbad mit einem 50-Meter-Becken, jede Menge Ergometer, einen riesigen Kraftraum und eine Laufbahn, die zum Haus gehört. Das ist schon super, um das viele Athletik- und Krafttraining, was wir in dieser Jahreszeit machen müssen, zu absolvieren“, berichtet Ralf Straub.
Ähnlich schwärmt auch Katinka Hofmann, die nach ihren monatelangen Rückenproblemen sich nun in der Türkei zum ersten Mal wieder an ein Lauftraining herantastet. „Das ist hier super möglich. Wenn ich spüre, dass es nicht mehr geht, kann ich einfach aufhören und stehe nicht irgendwo, und man muss mich abholen“, lacht die Silbermedaillengewinnerin der European Games 2023, die sich auch über die Regenerationsmöglichkeiten wie die Sauna und das Kältebecken freut. 

Gesine Ragwitz, Katinka Hofmann und Sarah Brüßler (v.l.) genießen die tollen Trainingsbedingungen in Belek (Türkei) ©Ralf Straub

Gesine Ragwitz, die als U23 WM-Medaillengewinnerin im Einerkajak in den Kreis der Olympiahoffnungen aufgenommen wurde, schwärmt ebenfalls von Belek und den Bedingungen, aber sie gibt auch zu: „Das Krafttraining ist schon relativ hart für mich“, fügt jedoch direkt an: „Aber so soll es ja auch sein.“
Noch bis Sonntag wird das Damen-Kajak-Nationalteam in Belek verweilen, bevor es zu einer kurzen Verschnaufpause in die Heimat geht, um dann zehn Tage später schon wieder im Flieger Richtung Florida zu sitzen. Die Olympiateilnehmerin von Tokio, Sarah Brüßler, hat darin bereits Routine und freut sich auf Karlsruhe und ihre Liebsten. Und auch wenn ihr die kurzen Heimataufenthalte immer ein bisschen zu kurz sind, freut sie sich auf Florida: „Ein paar mehr Sonnenstrahlen und Wärme machen den hohen Trainingsumfang schon deutlich erträglicher und wirken sich auch positiv auf die Stimmung aus.“


Gute Stimmung hat auch Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann. Er ist zufrieden mit dem Trainingsauftakt und hofft, dass die Vorbereitung so gut weitergeht: „Es ist erst einmal wichtig, dass es keine größeren Ausfälle gegeben hat und dass alle soweit gesund geblieben sind. Doch bis zur ersten nationalen Qualifikation sind es noch zwölf Wochen, in denen alle konzentriert und professionell weiterarbeiten müssen, damit einer positiven Saison nichts im Wege steht!“ MaT